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Klimawahl und Luxusleben – zwei Seiten einer Medaille oder Ironie des Lebens?

Wir hatten die Klimawahl. Nun stehen große Herausforderungen vor uns, denn in vielen Unternehmen müssen Prozesse neu gedacht und aufgestellt werden. Wir Klima-Kontorist:innen möchten heute einen kurzen Einblick darin gewähren, warum Ressourcen- und Energieeffizienz entscheidende Faktoren für jedes Unternehmen mit Zukunftsperspektive sein sollten und warum diese direkt neben den Personalkosten eine tragende wirtschaftliche Rolle spielen werden.

Die Zeichen stehen auf Veränderung. In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir Menschen eine sehr gut funktionierende Wirtschaft geschaffen, mit allem, was dazugehört. Wir haben die Globalisierung vorangetrieben, Wertschöpfungsketten optimiert und Strategien festgelegt. Der Knackpunkt ist jedoch, dass all dies nur möglich war, weil die wertvollen Ressourcen der Erde noch stärker denn je verbraucht worden sind und dabei kaum Rücksicht auf Umwelt und Klima genommen wurde. Nun ist es an der Zeit, die Kehrtwende zu schaffen, und zwar zügig – in allen uns betreffenden Bereichen.

Was kann zum Beispiel eine mögliche Lösung sein? Welches sind die elementaren Ansätze, um Ressourcen einzusparen, ohne unser „Luxusleben“ aufzugeben? Vom Einkauf regionaler Produkte über die komplette Vermeidung von Plastikverpackungen, Einweggeschirr und chemischen Zusätzen bis hin zur Eigenstromerzeugung und Produktionsverlagerung in den Tag müssen wir uns neu aufstellen. Gezielt und bewusster leben im Hier und Jetzt reicht schon, um wertvolle Kontingente einzusparen. Wir, Menschen müssen weg von der jederzeitigen hundertprozentigen Verfügbarkeit von allen Lebensmitteln zu jeder Zeit. Wir können uns auf Einfachheit und Luxus besinnen, auf gute Scheiben vom Krustenbrot und nicht auf kiloweise Krustenbrot. Wir können mit fünf Sorten Wasser, Wein oder Bier leben und benötigen nicht 20 verschiedene Sorten. Wir, Stadtbewohner:innen können zwei Kilometer mit Fahrrad und Rucksack zum nächsten Einzelhändler:in anstatt 15 Kilometer quer durch die Stadt fahren. Wir können uns auf unsere Gesundheit konzentrieren und überlegen, wie oft wir Fleisch konsumieren oder unser Leben gesünder aufstellen wollen. All diese Punkte erfordern keine riesige Politikwelle, können in der Summe jedoch mehr als ein großer Windpark bewirken. Es ist keine Ironie, etwas zu tun und nicht nur zu reden.

Produkte wie Brot oder fertige gemischte Salatvariationen die wir konsumieren, werden oft in Nachtschichten hergestellt. Nachtschichten sind für den Tagesablauf eines Menschen zugleich ungesunde Zeiten. Nachtschichten beanspruchen uns und unsere Umwelt. Energie, die nachts zur Verfügung gestellt werden muss, kann nicht regenerativ und nachhaltig sein, da wir heute noch nicht über die zugehörige regenerative Infrastruktur verfügen. Derzeit wird Energie nachts noch zu 99 Prozent aus fossilen, d. h. endlichen Rohstoffen hergestellt, die unsere Umwelt nachhaltig zerstören. Dies müssen wir ändern. Prozesse umzulagern, geht zwangsläufig mit einem veränderten Konsumverhalten einher. Es sind nicht nur die Unternehmen, welche ihre Prozesse und Arbeitsabläufe neu denken müssen, auch und gerade wir als Konsumenten sind dahingehend gefragt, was wir wann und mit welcher Verfügbarkeit kaufen möchten.

Der Ressourcenkreislauf muss geschlossen werden, um noch mehr Müll zu vermeiden und gezielter auf das Konsumverhalten einzugehen. Noch immer werden jeden Tag Tausende Tonnen Lebensmittel vernichtet, welche mit teurer Energie und großer Motivation der Mitarbeitenden produziert worden sind. Dies ist nur möglich, weil vor allem in Deutschland im Gegensatz zu dem Frankreich oder Italien, bei Lebensmitteln ein absolutes Preisdumping vorherrscht. Schauen wir ca. 40 Jahre zurück, war es damals so, dass wir mit viel weniger Angebot bzw. Auswahl ausgekommen sind als heute. Trotzdem ging es sehr vielen von uns sehr gut. Heutzutage geht es vielen von uns noch besser, wenn wir die richtige Mischung aus Bewusstseinsschaffung im Umgang mit Ressourcen wie Energie, Plastik und Lebensmitteln bündeln, um eine gute Kreation für unser „Drei-Gang-Tagesmenü“ zu bekommen. Lassen Sie es uns gemeinsam versuchen: ein bisschen weniger von allem, dafür intensiver, langlebiger und nachhaltiger zu konsumieren. So können wir mehr Atmosphäre schaffen.

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