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Die Transformation beim Konsum und bei der Lebensmittelproduktion beginnt bei uns selbst

Wegen der Verschwendung von Lebensmitteln – und bedrohlichen Nahrungsmittelkrisen weltweit – fordern Expert:innen die sofortige Umstellung hin zu nachhaltigen Produktionsverfahren.

Die Berichte sind erschreckend: Obwohl derzeit überall in Europa die Lebensmittelpreise steigen, geht die Lebensmittelverschwendung nicht zurück. Im Jahr 2021 waren es in  Deutschland 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, die im Müll gelandet sind (Quelle: WWF „Das große Wegschmeißen“). Dies entspricht fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauches von 54,5 Millionen Tonnen Lebensmittelnin nur einem Jahr nur in Deutschland. Zudem zeigt der aktuelle Bericht des WWF „Europe eats the world“ (2021), dass in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung in Europa weiter ein absolutes Ungleichgewicht besteht. Nur Frankreich hat 2021 bereits gesetzlich verankert, dass keine Lebensmittel aus Supermärkten mehr dem Müll zugeführt werden dürfen. Entweder sie werden gespendet oder sie müssen teuer recycelt werden. Der Anteil an Spenden von Lebensmitteln für ärmere Menschen oder gemeinnützige Vereine hat dadurch in Frankreich  sehr stark zugenommen. In Deutschland und im restlichen Europa hinken wir hingegen weit hinterher.

Durch den weltweiten Im- und Export von Lebensmitteln sorgen wir in Europa für ein Ungleichgewicht auf der Welt. Dieses Ungleichgewicht hat zur Folge, dass ca. 15 Prozent aller Lebensmittel durch Verarbeitung, Anforderungen des Einzelhandels an die Produktionsbetriebe in Europa sowie den weltweiten Im- und Export im Müll landen. Könnten wir nur 30 Prozent dieses Mülls vermeiden, indem wir unser Konsum- und Produktionsverhalten anpassen, hätten viele Hunderttausende Menschen täglich etwas bzw. mehr zu essen und müssten nicht hungern.

Mit mehr regional produzierten und mehr Bio-Lebensmitteln könnten wir uns alle viel gesünder ernähren, viel weniger Müll produzieren und für einen viel größeren Anteil an einem gerechten Gleichgewicht bei der Lebensmittelverteilung der Welt sorgen. Alles in allem würden unsere Ressourcen, die jetzt schon knapp bemessen sind, dann viel gezielter eingesetzt. Die Schnelligkeit in der Lieferkette, die uns heute geboten wird, bietet uns die Möglichkeit, viel besser, gesünder und nachhaltiger einzukaufen.

Wenn wir dies umsetzen, schaffen wir es vielleicht, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, das heißt, weniger Emissionen zu produzieren, damit die nächsten Generationen auch noch eine lebenswerte Erde haben. Versuchen wir alle jetzt, in den Sommer- und Urlaubsmonaten, in der Zeit, in der viele von uns vorübergehend mehr Ruhe für sich und die Familie haben, besonders darauf zu achten, bei uns selbst anzufangen, denn nur dann, wenn wir bei unserem persönlichen Konsum ansetzen, werden sich auch entsprechende Prozesse in der Wirtschaft schneller ändern können. Es ist ein nachhaltiges Zusammenspiel von beiden Seiten – denn eines wollen wir alle: Atmosphäre schaffen.

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