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Brot und Salz – Gott erhalt’s

Brot und Salz durften früher in keinem Haushalt fehlen. Unter anderem wurde mit Salz konserviert. Das „tägliche Brot“ sowie das „Salz in der Suppe“ waren lebensnotwendig. Auch für unangemeldete Gäste musste stets genügend Brot nebst Salz zur Verfügung stehen. Das Überreichen von Brot und Salz gilt in vielen Ländern bis heute als symbolhafte Gabe. Es steht für den Wunsch nach Gemeinschaft, Wohlstand und Sesshaftigkeit.

Zudem soll es vor bösem Zauber und Verwünschungen schützen. Dabei steht das Brot als Metapher für das Lebensnotwendige, während das Salz für die nötige Würze und die Bewahrung des Lebens steht.

Das Lebensnotwendige: Wohlstand – Brot – Gemeinschaft – Leben – Glücklichsein
All diese Begriffe haben in den letzten Jahren ein sehr materiell geprägtes Image bekommen. Konsum schien grenzenlos möglich. Nun zeigt sich allerdings, dass „Liebgewonnenes“ auf einmal ganz schön schnell rar und für manche auch unbezahlbar wird. Mit der Globalisierung sind Werte wie sozialgerechte Gemeinschaft oder Nachbarschaftshilfe und Regionalität starkverloren gegangen, welche die Generationen vor allem bis zur Jahrtausendwende von der Pike auf gelernt haben. Nun stellt sich doch schon mal die Frage: Möchte ich mir mein Essen heute noch so üppig und ausgefallen leisten oder geht es auch anders – zum Beispiel nur mit Brot. Im Idealfall sollten wir darauf schauen: Kommt mein Essen aus der Nachbarschaft und kann ich damit auch dazu beitragen, dass kleine Händler:innen, Bäuer:innen, Züchter:innen und Gewerbetreibende für ihre Mühe von mir auch persönlich entlohnt werden? Wir sehen aktuell erschreckende Besucherzahlen im Bäckereihandwerk und Umsatzeinbrüche von bis zu 25 Prozent. Nicht selten liegt es auch daran, dass „gutes Brot“ Seltenheitswert bekommt oder die Tasse Kaffee mit dem leckeren Stück Kuchen am Nachmittag ausfällt. Ja, es sind schwierige Zeiten, aber sollten wir nicht gerade jetzt alle zusammen in unserer Region zusammenstehen und uns gegenseitig stützen, wo wir es können? Personell oder finanziell jeder kann dazu beitragen. Unseren Onlinekonsum etwas reduzieren und uns lieber die Tasse Kaffee gönnen oder das Getränk in der Wirtschaft nebenan? So sind wir ein Wirtschaftswunderland geworden, indem wir uns auf kreative Art und Weise gegenseitig unterstützt und uns gegenseitig geholfen haben. So sind wir eine der führenden Wirtschaftsnationen weltweit geworden, weil wir vor allem in den letzten 60 Jahren andere motiviert haben, mitzumachen, und mit gutem Vorbild vorangegangen sind und unsere Ideen früher haben wahr werden lassen. Die Innovationskraft hat uns nie gefehlt. Gehen wir doch auch jetzt wieder voran, stützen wir uns gegenseitig, die kleinen Geschäfte und Gewerke nebenan in unserer Umgebung, und wir werden diese schweren Zeiten gemeinsam schneller und besser durchschreiten.

Überreichen wir denen in unserer Nachbarschaft ein Brot und etwas Salz, nehmen wir die mit, denen es schlechter geht als uns, und motivieren wir diejenigen, die ihre tägliche Zeit für hochwertige Lebensmittel für uns aufbringen.

Lassen Sie uns das sein, was wir so oft bewiesen haben zu sein – eine soziale Gemeinschaft mit dem Herzen am rechten Fleck.

Eines gilt heute wie damals: Brot und Salz – Gott erhaltʼs.

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